Aufgabe für Verbände, Krankenkassen und Politik Patienten sicher und adäquat versorgen

PRESSEMITTEILUNG

Essen, 2. Juni 2015

Der Verband der Diätassistenten – Deutscher Bundesverband (VDD) hat sich seit Jahren die Verbesserung der Patientensicherheit auf die Fahnen geschrieben. Auch in punkto Ernährung ist da noch eine Menge zu tun.

Wer im Gesundheitswesen etwas bewegen will, muss dessen Strukturen kennen. Und sich mit allen an einen Tisch setzen. Nur so erhält die Politik eine tragfähige Entscheidungsgrundlage. Das stellte der VDD bei einem gesundheitspolitischen Symposium während des Jahreskongresses in Wolfsburg fest. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie sich Diätassistenten und Ernährungsmediziner aufstellen müssen, um im Zeitalter der Evidenzbasierten Medizin die Ernährungsmedizin und Ernährungstherapie zu etablieren?

Konkret geht es um die Evidenz der Ernährungsberatung. Diätassistenten und Ernährungsmediziner suchen nach Möglichkeiten, die Patientensicherheit in punkto Ernährung dauerhaft zu stärken. Die Bewertung der Methode Ernährungsberatung ist so einfach nicht, auch wenn die Wirksamkeit wissenschaftlich belegt ist. Im Ringen um die beste Lösung ist jedoch Kooperation statt Konfrontation gefragt.

Diätassistenten haben Expertise ausgebaut

Die Diätassistenten haben in den vergangenen Jahren viel getan, ihre Kompetenzen zu stärken und ihr Profil zu schärfen, sagte VDD-Vizepräsidentin Sabine Ohlrich. Studiengänge sind etabliert, das professionelle Handeln ist vorangetrieben, das prozessgeleitete Handeln, Stichwort German Nutrition Care Process (G-NCP), ist in Form von neuen VDD-Leitlinien verankert worden. Jetzt sieht der Verband auch die anderen Akteure in der Pflicht.

Knackpunkt ist aber nach wie vor die Evidenz der ernährungsmedizinischen Behandlung, die von den relevanten Gremien (Gemeinsamer Bundesausschuss G-BA, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen IQWIG, Politik) gefordert wird, aber z. T. noch nicht ausreichend vorhanden ist. In diesem Dialogprozess kritisieren Diätassistenten und Ernährungsmediziner, dass Studien, die die Evidenz der Ernährungstherapie zeigen, bisher nicht ausreichend berücksichtigt werden bzw. nicht forciert werden. So gibt es beispielsweise in den Niederlanden sehr positive Ergebnisse, wonach nicht nur Patienten gesünder werden, sondern auch Folgekosten verringert werden und so das gesamte Gesundheitssystem profitiert. Sie haben letztlich dazu geführt, dass Patienten dort ein Anrecht auf eine Regelversorgung mit 3 Stunden Ernährungsberatung im Jahr haben, so Marleen Meteling-Eeken, wissenschaftliche Mitarbeiterin des VDD.