Initiative Tierwohl: Westfleisch-Betriebe gut vorbereitet

Westfleisch INFO für Landwirte 2.2015

Die ersten Audits sind gelaufen. Jetzt zeigt sich, wer gut vorbereitet war. Bei Westfleisch sind nur 1,5% der Betriebe durchgefallen.

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Dass es von Anfang an darauf ankommen würde, wussten die Betriebe und die Bündler. Dementsprechend sorgfältig haben sie sich auf die Auditierung vorbereitet, damit zum Stichtag alles passte. Trotzdem haben es nicht alle geschafft.

Westfleisch-Betriebe erfolgreicher als andere

Bundesweit sind ca. 6 bis 7% der bei der Initiative Tierwohl beteiligten Betriebe durchgefallen. Bei Westfleisch haben jedoch fast alle die Audits bestanden, die Durchfallquote ist mit 1,5% extrem niedrig. „Wir sind bei Westfleisch sehr stolz darauf, dass die bei uns gebündelten Betriebe eine solch hohe Erfolgsquote aufweisen. Das ist ein sicheres Zeichen, dass Betriebe wie Beratung die Weichen im Vorfeld richtig gestellt haben“, sagt Dr. Catharina Hölscher. Die Westfleisch-Tierärztin hebt im Gespräch mit der INFO hervor, dass keiner mit einer derart hohen Beteiligung gerechnet hatte, schon gar nicht zu einem so frühen Zeitpunkt. Das zeigt, wie entschlossen die Bauern das Tierwohl vorantreiben, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

Was wartende Schweinehalter wissen sollten

Nicht nur viele Bauern waren enttäuscht und sauer. Westfleisch kam als Bündler die undankbare Aufgabe zu, die Interessenten, die lediglich auf die Warteliste kamen, zu informieren. „Das ist uns sehr schwer gefallen, aber wir haben das unmittelbar nach Bekanntwerden schriftlich gemacht“, schildert Catharina Hölscher das Vorgehen. Je nach Wartelistenplatz kann man sich also jetzt seine Chancen ausrechnen, für die im ersten Durchgang durchgefallenen Betriebe nachrücken zu können. Dabei spielt es keine Rolle, wie viele Betriebe bei Westfleisch durchgefallen oder bestanden haben. Entscheidend sind allein der individuelle Listenplatz und das Volumen, das jetzt von den insgesamt durchgefallenen Betrieben frei gemacht wird.

„Alle diejenigen, die ein späteres Umsetzungsdatum gewählt haben oder auf einem hinteren Listenplatz gelandet sind, werden aber wohl kaum Chancen haben“, dämpft Catharina Hölscher Hoffnungen.

Ø  Der Zeitraum für die Umsetzung kann bis zu 5 Monate dauern. Dadurch können die Schweinehalter die Bestandsdichten so lange wie möglich auf „Normalmaß“ lassen, um dann beim nächsten Durchgang zu reduzieren.

Ø  Auch wenn Umbauten wohl kaum in diesem Zeitraum zu realisieren sind, können aber andere Kriterien (z. B. Raufuttergabe, organisches Beschäftigungsmaterial) auf den Umsetzungszeitpunkt verschoben werden. Die Bauern müssen hier also nicht weiter in Vorleistung treten.

Wie es konkret weitergeht, war nach dem Treffen der Projektgruppe Mitte Juli noch nicht absehbar. Oberste Priorität hat die Finanzierung der auf der Warteliste befindlichen Teilnehmer. Ob das durch Aufstocken der Beträge und/oder Beteiligung bisher fehlender Einzelhändler oder Großverbraucher gelingt, muss sich zeigen. Die Verhandlungen und Sondierungen laufen. Bis Ende des Jahres soll die Richtung klar sein.

Wer sich Aussichten ausrechnet, sollte wissen:

Ø  Solange man auf der Warteliste ist, kann ein Betrieb die gewählten Kriterien (z. B. die Tierzahl) noch anpassen. Das geht nur über einen Antrag beim Bündler: Nur der Bündler ist berechtigt, diese Veränderung an die Initiative Tierwohl zu melden.

Ø  Sobald ein Ferkelerzeuger oder Mäster per Post für das Audit aktiviert wird, können die einmal gewählten Kriterien nicht mehr geändert werden, wohl aber der Umsetzungszeitpunkt.